Braunkohlestilllegung – Fahrplan 2025 – 2038

Kraftwerksblo(g)

Das „Gesetz zur Reduzierung und Beendigung der Kohleverstromung und zur Änderung weiterer Gesetze“, kurz Kohleausstiegsgesetz [1], wurde 2020 verabschiedet.

Vorausgegangen war die Arbeit der sogenannten Kohlekommission, die einen Entwurf für einen Fahrplan zum Ausstieg aus dem fossilen Energieträger Kohle erarbeitet hatte. Es war ein Kompromiss, der verschiedene Aspekte berücksichtigte. Als absolutes Enddatum für die Kohleverstromung wurde Ende 2038 festgelegt.

Die Braunkohlekraftwerke im Land sollen bis 2038 schrittweise abgeschaltet werden. Im Gegensatz zur Steinkohle wird Braunkohle zu 100 % in Deutschland abgebaut (siehe Abb. 1) und direkt verfeuert. Aufgrund des vergleichsweise schlechten Heizwertes ist eine andere Nutzung wirtschaftlich nicht abbildbar. Ein Welthandel mit Braunkohle findet nicht statt.

Abbildung 1: Aufnahme des Braunkohletagebau Garzweiler

Dies ist wichtig hervorzuheben, da wenn die Stillegung von Braunkohlereviere geplant wird, automatisch auch die Braunkohlekraftwerke nicht länger laufen können. Laut der Internetseite „statista.com“ waren im Jahr 2023 noch ca. 17.200 Menschen im Braunkohlebergbau beschäftigt sein [2]. Ohne Personal oder genehmigte Reviere können keine Braunkohlekraftwerke mehr betrieben werden.

Daher ist der Zeitplan für die Stilllegung von Braunkohlekraftwerken wesentlich stringenter als für Steinkohlekraftwerke. Abbildung 2 zeigt den Zeitplan für die Stilllegung von Braunkohlekraftwerken. Insbesondere zwischen 2028 und 2029 werden mehrere Anlagen mit ca. 5 GW stillgelegt. Bereits im März 2030 werden 3 weitere Blöcke mit ca. 3 GW stillgelegt, dabei handelt es sich um die modernsten Braunkohlekraftwerke, die sogenannten BoA 1, 2 und 3. BoA steht für „Braunkohlekraftwerk mit optimierter Anlagentechnik“, eine Bezeichnung des Betreibers RWE (siehe BoA 2 und 3 in Abbildung 3). Mit diesen drei Kraftwerken wird der Braunkohleabbau im Rheinland beendet. [3]

Abbildung 2: Fahrplan zur Stillegung der Braunkohlekraftwerke von 2025 bis 2038 (Anlagen >150 MW)

Die letzten Anlagen die planmäßig bis Ende 3038 abgeschaltet werden liegen im Osten. Die letzten Blöcke sind die Schwarze Pumpe Block A und B sowie Boxberg Block R und Q. [3]

Abbildung 3: BoA 2 und 3 in Neurath auf der linken Seite

[1] Dokumentations- und Informationssystemfür Parlamentsmaterialien, „Gesetz zur Reduzierung und zur Beendigung der Kohleverstromung und zur Änderung weiterer Gesetze (Kohleausstiegsgesetz)“, https://dip.bundestag.de/vorgang/gesetz-zur-reduzierung-und-zur-beendigung-der-kohleverstromung-und-zur/258735

[2] statista.de, „Anzahl der Beschäftigten im Braunkohlenbergbau in Deutschland in den Jahren von 1950 bis 2023“, https://de.statista.com/statistik/daten/studie/161209/umfrage/braunkohlenbergbau-beschaeftigte-in-deutschland-seit-1950/

[3] Bundesnetzagentur, „Koh­le­aus­stieg“ https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Fachthemen/ElektrizitaetundGas/Kohleausstieg/start.html